Dokumentation von Gräbern berühmter deutscher Luftfahrtpioniere




Erstellen einer Dokumentation von Gräbern im Raum Berlin-Brandenburg.

Grabstätte Otto Lilienthal auf dem Friedhof in Berlin Lankwitz

Otto Lilienthal, geboren am 23.5.1848 in Anklam, gestorben am 10.8.1896.
Lilienthal führte über 2000 Gleitflüge bis 300 Meter Weite mit 18 verschiedenen Hängegleitern durch. Seine Schrift „Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst“ wurde damals das Standardwerk für jeden Flugzeugbauer im In- und Ausland. Am 9. August 1886 verunglückte er bei einem Gleitflug unweit des Dorfes Stölln. Er starb einen Tag später. Das Grab befindet sich auf dem Friedhof Lichterfelde, Lange Straße 8-9, 12209 Berlin. Die Inschrift lautet: „Opfer müssen gebracht werden“. Im Deutschen Technikmuseum befinden sich mehrere Nachbauten seiner Flugapparate.



Grabstätte Edmund Rumpler

Edmund Rumpler geboren am 4. Januar 1872 in Wien. Ab 1897 arbeitete er als Konstrukteur an deutschen Automobilfabriken. 1906 gründete Rumpler ein eigenes technisches Büro in Berlin und gliederte 1908 eine Abteilung für Luftfahrzeugbau an. Ende Mai 1912 zog die Firma „Edmund Rumpler Flugzeugbau“ komplett von Berlin-Lichtenberg auf den Flugplatz Johannisthal um. 1910 erlangte Rumpler die Rechte zum Nachbau der „Etrich-Taube“. Die „Etrich-Rumpler-Taube“ wurde erfolgreich und populär wie kein anderes Flugzeug in Deutschland. Nach dem Ersten Weltkrieg baute er das erste Stromlinienautomobil. Heute existieren noch zwei Rumpler-Tropfenwagen, einer davon im Deutschen Technikmuseum. Rumpler starb am 7. September 1940 in Neu Tollow.
Das Grab befindet sich auf dem Südwestfriedhof Stahnsdorf. Grablage: Reformation, Gbl.III, Eb,28.



Melli Beese

Melli Beese, geboren 13.9.1886 in Dresden, gestorben am 21.12.1925.
Um ihren Wunsch zu erfüllen und Motorfliegerin zu werden, ging sie im Herbst 1910 nach Berlin. Obwohl man ihr viele Steine in den Weg legte,wurde sie mit dem Flugzeugführerschein Nr. 115 am 13. September 1911 mit nur 25 Jahren die erste deutsche Motorfliegerin. Am 26. September 1911 flog Melli Beese einen neuen Höhen- und Dauerflugweltrekord für weibliche Piloten mit Passagier. Sie erreichte eine Höhe von 825 Metern und blieb zweieinhalb Stunden in der Luft. 1925 versuchte Melli Beese ihre Lizenz zu erneuern, was ihr nicht gelang. Kurz vor dem Weihnachtsfest 1925 schied sie freiwillig aus dem Leben. Das Grab befindet sich auf dem städtischen Friedhof Schmargendorf, Misdroyer Str. 51/53 in 14199 Berlin. Grablage L-2-73. Es ist ein Ehrengrab des Landes Berlin.



Paulus

Käthe Paulus, geboren am 22.12.1868, gestorben am 16.7.1935.
Sie war eine Fallschirmspringerin, professionelle Ballonfahrerin und gilt als Erfinderin des zusammenlegbaren Fallschirmes, des Paketfallschirmes. 1915 eröffnete sie in Berlin-Reinickendorf eine Firma für Rettungsfallschirme zur Verwendung für Artillerie-Beobachter in Fesselballonen. Bis Kriegsende lieferte sie etwa 7000 Fallschirme. Das Grab befindet sich auf dem Friedhof der ev. Danke-Gemeinde Blankestr.12 in 13403 Berlin. Grablage: D-2-32. Es ist ein Ehrengrab des Landes Berlin.



Thelen
Thelen

Grab des Luftfahrtpioniers Robert Thelen auf dem Friedhof der Christophorus-Kirchengemeinde in Friedrichshagen.
Das Deutsche Technikmuseum Berlin hält eine Reihe von Gegenständen von Robert Thelen in seinem Besitz, unter anderem seinen Flugzeugführerausweis. Dieser Ausweis wurde von der Féderation Aéronautique Internationale (FAI) ausgestellt und trägt die Nr. 9. Damit war Thelen einer der ersten Piloten überhaupt, die in Deutschland von der FAI offiziell registriert wurden



Rohrbach

Adolf Rohrbach, geboren 28.3.1889, gestorben 6.7.1939
Nach der technischen Hochschule Darmstadt mit dem Diplom eines Schiffskonstrukteurs arbeitete Rohrbach zunächst für Blohm und Voss, später bei den Zeppelin-Werken. Im Ersten Weltkrieg konstruierte er den Zeppelin-Staaken-Bomber. Adolf Rohrbach starb 1939 im Alter von 50 Jahren an einem Schlaganfall. Das Grab befindet sich auf dem Südwestfriedhof Stahnsdorf. Grablage: Lietzensee Gbl.IV, Erbbegräbnis 19.



Etzdorff

Marga Wolff von Etzdorf, geb. 1.August 1907 in Spandau, gestorben 28. Mai 1933 in Mouslimieh bei Aleppo/Syrien, erwarb ihre Fluglizenz in Staaken. Sie war die erste Pilotin bei der Lufthansa und flog als erste Frau allein nach Japan. Auf dem Flugplatz Mouslimieh nahm sie sich das Leben, weil sie bei der Landung selbstverschuldet ihr Flugzeug beschädigt hatte und sie befürchtete, damit das Ende ihrer Fliegerkarriere verursacht zu haben. Das Grab befindet sich auf dem Invalidenfriedhof.



Brandt

Otto Brandt, Vizeflugmeister, geboren 1. Januar 1895 in Berlin, gestorben 27. Juli 1917 bei Middelkerke/Belgien
Mit der Aufstellung von Seeflieger-Abteilungen im Ersten Weltkrieg wurde eine eigene Seeflieger-Laufbahn eingerichtet. Mannschaften war der Aufstieg in die Deckoffzier-Dienstgrade Flugmeister und Oberflugmeister möglich. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof der Jerusalem- und Neuen Kirche am Mehringdamm in Kreuzberg.



Bläske

Fritz Bläske, geboren 14.8.1913, gestorben 25.10. 1937,
gehörte dem Kampfgeschwader 153 in Merseburg an.
Sein Grab befindet sich auf dem Parkfriedhof Lichterfelde.



Richthofen

Manfred von Richthofen, geboren 2. Mai 1892 in Breslau, gestorben 21. April 1918 bei Vaux-sur-Somme
Der „Rote Baron“ fand selbst nach seinem Tod lange keine Ruhe. Zunächst wurde er von englischen Fliegeroffizieren in Bertangles/Frankreich beigesetzt. Dann wurde er auf den deutschen Soldatenfriedhof Fricourt/Frankreich umgebettet. Schließlich erhielt er ein Ehrengrab auf dem Berliner Invalidenfriedhof. Als dieser von der DDR 1975 eingeebnet wurde, wurden seine sterblichen Überreste von der Familie auf dem Südfriedhof in Wiesbaden beigesetzt.
Heute befindet sich eine Gedenktafel auf dem Invalidenfriedhof.